Historischer Überblick

Die Stadtchronik von Bad Harzburg

Historischer Überblick

Die Stadtchronik von Bad Harzburg

Das Alte Salzwerk unter der HarzburgZerstörung der Krodostatue (Wandbild Kaiserpfalz Goslar)

Die Ursprünge des Heilbades unter dem Großen Burgberg im Teil der Radau begannen schon vor weit mehr als 1000 Jahren. Dort stand auf einer heidnischen Kultstätte eine große Statue, der Götze KRODO. Er galt als Gott der Ur- und Lebenselemente, Sinnbild der Gesundheit und Fruchtbarkeit. Dies war sicher die beste Grundlage für das spätere Heilbad. Der Sage nach veranlasste 'Karl der Große' persönlich, im Jahre 780, den Sturz dieses Standbildes und errichtete dort eine christliche Kapelle.

Ferner ist es über 925 Jahre her, dass Kaiser Heinrich IV. auf Anregung seines Ratgebers, des Erzbischofs Adalbert von Bremen, unter der Leitung des Bischofs Benno von Osnabrück die Harzburg zur Festigung seiner Macht in Sachsen errichten ließ. Dies dauerte von 1065 bis 1068. Die uneinnehmbare Burg diente zugleich als Schutz für die Kaiserpfalz in Goslar und den silber- und goldhaltigen Rammelsberg, als kaiserliche Residenz und als Sitz des Kolegiatstiftes, das der Kaiser zu einer Schule für die geistlichen Würdenträger und Reichsbeamten auszubauen plante.
Bad Harzburg hat sich vermutlich aus drei Gemeinwesen entwickelt, die nach- bzw. nebeneinander bestanden haben:

Schulenrode die 'Rodung im Verborgenen' (plattdeutsch: schulen = versteckt,
lauernd) im oberen Krododotal, die Siedlung ist durch Grabungen auf die Zeit 10. Bis 13. Jahrhundert datiert.
Hartesborch im unteren Krodotal nachgewiesen durch eine lat. Urkunde des Klosters zu Ilsenburg vom 06.12.1314, eine Siedlung unter der gleichnamigen Burg.
Neustadt unter der Harzburg wird erstmalig als Siedlung
in einer niederdeutsch geschriebenen Urkunde vom 19.03.1338 erwähnt.
Nach wechselhaften Zeitläufen, die neben Heinrich IV. mit so geschichtsträchtigen Namen wie Kaiser Barbarossa, Otto IV. u.a. verbunden waren, und in denen die Burg zweimal abgerissen und wiederaufgebaut wurde und oft die Besitzer wechselte.

Anno 1569 wurden die Weichen für das heutige Bad Harzburg neu gestellt. Am Fuße des Berges wurde eine Solequelle entdeckt, auf der sich dann die Saline Juliushall gründete, um das Gold der damaligen Zeit zu schürfen. Der Namensgeber Herzog-Julius, der seinerzeit nach geschichtlicher Überlieferung als großer 'Staatsmann unter dem braunschweigisch-wolfenbüttelschen Oberhäuptern regierte (1563-1589), würde sich sicherlich gewundert haben, hätte er erleben können, was aus seinen Salzbergwerk knapp 250 Jahre später geworden ist.

1820 wurde die Sole erstmals zu Solebädern verwendet. Nach der Stillegung der Saline, 1851, entstand Bad Juliushall wobei das gleichnamige Kurhotel in den alten Salinengebäuden eingerichtet wurde. Diesen großen Aufschwung verdankt Harzburg der Initiative des herzoglich braunschweigischen Geheimen Legationsrates Philip August von Amsberg, einem Urgroßonkel des Gemahls der Königin Beatrix der Niederlande, seines Zeichen Finanzdirektor. Auf sein Betreiben hin wurde 1837 bis 1841 Deutschlands erste Staatseisenbahn von Braunschweig über Wolfenbüttel nach Harzburg gebaut. Damit war der Aufstieg von Harzburg eingeleitet.

Der weitblickende Mann schuf eine Reihe von Einrichtungen, darunter auch die Grünanlage 'Unter den Eichen', das Kernstück eines Kurparks, ein ausgedehntes Kurwegenetz, verschiedene Waldwirtschaften und den 'Radauwasserfall'. Mit seiner Mitwirkung wurde 1868 die Harzburger Aktiengesellschaft gegründet, die dann das 'Hotel Harzburger Hof' und das Kurhaus baute. Beides ist am 01. Juni 1874 mit viel Pomp und Prominenz eröffnet worden. Und 1892 war es dann soweit: Am 27. Mai erteilte das Herzoglich braunschweigisch-lüneburgische Staatsministerium die Genehmigung, dass sich die Gemeinde Neustadt - Harzburg künftig Bad Harzburg nennen darf.

Heute fast 120 Jahre später, gehört Bad Harzburg zu den schönsten Binnenbädern in Norddeutschland.
Das Ehrwürdige statlich anerkannte Sole-Heilbad mit seinen alten Pensionshäusern und seinen grünenden Kurparks ist nach wie vor gesellschaftlicher und kultureller, aber auch gesundheitlicher Mittelpunkt des Harzes.

Quelle: Hans O. Bergntransport zum Großen Burgberg mit Maultieren ab